DAS FRUSTRATIONSPRINZIP

(128 Seiten, Paperback, 10,00 Euro)

 

 

INHALTSANGABE

 

Dieser Text behandelt das Thema der Schwierigkeit, sich von Problemen zu befreien, obgleich rationale Gründe für die Hemmung nicht verantwortlich zu machen scheinen. Bücher, die das Gleiche thematisieren, führen zumeist -oft aus Gründen der Simplifizierung- unterbewusste Gründe für die Hartnäckigkeit von Problemen an. Der Ansatz den ich verfolge, ist es, das Bewusstsein wieder in den Fokus zu rücken und die Wirkmechanismen aufzuzeigen, auf die man einen größeren Einfluss besitzt, als auf die, die im Unterbewusstsein anzusiedeln sind. Die zentrale Überlegung ist es dabei, die Kenntnisse über das Phänomen Problem zu vergrößern und auf dieser breiteren bewussten Basis, einen konstruktiveren Umgang mit Problemen zu propagieren. Des Weiteren wird dabei insbesondere der identitätsstiftende Charakter von Problem untersucht und versucht, ein Bewusstsein dafür herbeizuführen. Als Resultat hat sich ein Werk ergeben, das man durchaus als einen Ratgeber für die Benutzung von Ratgebern verstehen kann.

 

 

TEXTAUSZUG

 

Gehen wir vom Spannungsfeld des Problems aus, dann sind uns die Ein- und Ausgangslage als bewusst gewordene Parameter der Wahrnehmung des Gefühls und einer Wahrnehmung der eigenen Wahrheit bekannt. Zwischen diesen Parametern agiert der Geist, das Wissen, die Vernunft, die Logik und die Kreativität, um das Spannungsfeld zu überbrücken. Was, und in welchem Umfang von diesem „Handwerkszeug“ uns zur Verfügung steht, ist in wesentlichen Teilen unserem eigenen Willen unterworfen. Dabei kommt der Vernunft eine tragende Rolle zu, ohne diese, wie beschrieben, genau umreißen zu können. Vielleicht passt zum Begriff der Vernunft noch am ehesten die Metapher eines Puzzles, das wir höchst unterschiedlich zusammenzusetzen pflegen.

Nicht ohne Grund wird bei der menschlichen Existenz vom „vernunftbegabten Wesen“ gesprochen und damit impliziert, die Vernunft stelle sich nur bei entsprechender Arbeit und Pflege ein. Stellen wir unser Vernunftspuzzle zusammen, dann sind fehlerhafte Zuordnungen unausbleiblich, was dann letztlich dazu führen kann oder muss, mit Problemen nicht angemessen umgehen zu können. Mitunter fehlen uns schlicht einige Teile des Puzzles, haben Teile verbaut, die nicht hineingehören oder wir haben zu früh konstatiert, das Puzzle sei fertig. 

Sind also die bislang vorhanden und verwendeten Muster als untauglich entlarvt, Problemlösungen herbeizuführen, gilt es die Muster und Gegebenheiten zu verändern. Fehlt es uns an Teilen des Puzzles, so steht uns via Wille, die Möglichkeit offen, diese dem Fundus hinzuzufügen.

Komplizierter ist es, haben wir bei Zusammensetzen des bisherigen Bildes bereits Fehler gemacht. Das Wirklichkeitsabbild unseres eigenen Ich, das uns hegemoniert, weil es den wesentlichen Teil unserer Identität ausmacht oder gar unsere Identität begründet, kann ein derartiges fehlerhaftes Puzzle sein und dann ist es legitim, mitunter sogar unumgänglich, die bisherigen Gewissheiten zu verwerfen!

 

An dieser Stelle halten wir fest, dass es uns mit unserem Willen möglich ist, unserem Bewusstsein das Wissen darüber zu verschaffen, das die Überbrückung des Spannungsfeldes eines Problems ermöglichen kann. Dieses Wissen steht zwar generell für den Begriff der Vernunft, bezieht sich in diesem Zusammenhang dennoch keineswegs nur auf die wahrgenommene äußere Realität, sondern auch auf die Bewusstwerdung der determinierenden Einflüsse. Auch das Wissen über die eigenen Emotionen, auch das Wissen darüber, was uns zu dem geformt hat, was wir als Persönlichkeit darstellen, gehört dazu. Sind uns eigene Emotionen unplausibel, dann muss von verdrängten Aspekten ausgegangen werden, die der psychologischen Entschlüsselung harren. Können wir die bestimmen Faktoren uns erklären, identifizieren wir das Spannungsfeld des Problems korrekt, dann steht uns ein großer Teil des erforderlichen Rüstzeugs zur Verfügung.

 

Mitunter ist das Erschüttern eines ganzen Weltbildes und der eigenen Ichdefinition erforderlich, um zu Problemlösungen zu kommen. 

Mit diesem Postulat steht der Autor diametral im Widerspruch zu dem Anspruchsempfinden dessen, der durch ein Problem oder durch das Ausbleiben der Problembewältigung ohnehin bereits verunsichert ist.

Das existenzielle Bedürfnis nach Sicherheit, das bei Probleminfizieren noch stärker ausgeprägt ist, scheint bei diesem Sichtwechsel noch weniger befriedigt zu werden.